Der Hamburger Verlag »Literatur-Quickie« zu Gast im Logbuch
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Der Mann hier unten | Alexander Rösler: Voodoo – das verbinden wir meistens mit schwarzer Magie, Zombies und Nadelpuppen. Voodoo kann aber auch ganz anders aussehen, und diesen Glauben gibt es nicht nur in Westafrika und der Karibik – sondern auch in Deutschland. In »Der Mann hier unten«, nimmt Alexander Rösler sie mit auf eine ungewöhnliche Geistreise. Alexander Rösler war Provinzbewohner, Gesamtschüler, Torwart, Kontrabassist und Schauspielschüler. Heute ist er Chefarzt in einer deutschen Großstadt. Er schreibt sonst Jugendbücher und Kurzprosa, dennoch hat er es gewagt mit »Der Mann hier unten« seinen zweiten Roman verlegen zu lassen. (Foto: privat)
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Lauter Ghosts | Ulrike Schrimpf: Verbinden und Verschwinden, vom Verliken, Verlinken und Verlieren von den Geistern, die wir im Word Weit Web in unser Leben rufen. In »Lauter Ghosts«, ihrem Debutroman, weiß Ulrike Schrimpf davon, Mark und Bein treffend, zu erzählen. Ulrike Schrimpf heißt eigentlich wie die Heide, Lenya oder auch weiße Lilie, wenn sie mal wieder verwechselt wird. Der einzige Text, den sie von sich selbst mochte, war jahrzehntelang einer, den sie mit 13 Jahren geschrieben hatte. Mit diversen Kindern in sich und um sich herum hat sie dann trotzdem angefangen, Bücher zu publizieren. Dafür hat sie auch ein paar Preise und Stipendien bekommen. Sie liebt Gespenster. Jeder Art. (Foto: privat)
3. »Ulysses«-Lesung im Logbuch: Der Bremer Übersetzer und Regisseur Rainer Iwersen liest aus aus dem irischen Jahrhundertroman, der trotz seines epischen Umfangs an einem einzigen Tag spielt, dem 16.06.1904.
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Rainer Iwersen geboren 1945; kurzes Studium (Literatur, Philosophie); Schauspielstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in Hamburg; verschiedene Engagements als Schauspieler und Regisseur; 1984 Mitbegründer der bremer shakespeare company; seither auch Übersetzer, speziell von Shakespeare-Dramen (bei S. Fischer Theaterverlag), u.a. Romeo und Julia, Was Ihr Wollt, Ein Sommernachtstraum, Der Sturm, König Lear, Macbeth, Richard II. und Richard III. sowie einige Sonette; seit 1995 als Gast für die bsc tätig; Arbeit als Übersetzer, freier Regisseur und Rezitator/Sprecher.
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James Joyce wurde am 2. Februar 1882 in Dublin geboren, wo er in schwierigen und ärmlichen Familienverhältnissen aufwuchs. Nach dem Studium moderner Sprachen, u.a. Englisch, Französisch und Italienisch, ging er 1902 nach Paris und wandte sich dort dem Schreiben zu. Mit seiner späteren Ehefrau Nora Barnacle lebte er ab 1904 hauptsächlich in Triest. Er schrieb Kurzgeschichten und seinen ersten Roman »Porträt des Künstlers als junger Mann«. 1914 erschien Joyces erste Kurzgeschichtensammlung Dubliners, 1922 sein bekanntestes Werk Ulysses ...
Das Grauen der Kleinstadt ist eine Graphic Novel, die das Aufwachsen in der Provinz, die Männlichkeitsrituale und die latente Misogynie der Dorfjugend erzählt. Es ist eine Vollmondnacht, in der ein Vampir auf eine Gruppe Jugendlicher stößt, die ihn für den Cousin eines Freundes halten. Eine Nacht, in der sie gemeinsam durch die Dunkelheit treiben, zwischen Alkohol und Drogen über ihre Ängste und Sorgen reden. Und über allem schwebt der Selbstmord ihres Freundes Frank, der noch ein bitteres Geheimnis birgt. Im Laufe der Nacht werden Gartenzwerge entführt, wird ein Leben zerstört und der Vampir Blut trinken. Trotz all der den Geschehnissen innewohnenden Tragik ist Jan Blums Comic ein eher komödiantisches Stück und gar nicht so grauenvoll. Allein die Knuffigkeit seiner Comic-Figuren in Kombination mit den derben Gesprächen im Jugend-Slang, das ist so schön absurd und auch extrem unterhaltsam.
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Der in London lebende Autor & Zeichner Jan Blum hat im Logbuch-Verlag bereits unter dem Namen Jean La Fleur seinen gezeichneten Erstling »Hund – Ein Fußballepos« veröffentlicht. Er ist die eine Hälfte von Schilling&Blum und feierte seine größten Erfolge in eher unterklassigen Ligen mit dem Titanic-Magazin, dem Eulenspiegel und der taz.