Seit der Eröffnung unseres Buchladens im Jahr 2012 machen wir Veranstaltungen rund um das Buch und anverwandten Künste und sind für unser Programm bereits mehrfach mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet worden, 2022 sogar als beste Buchhandlung Deutschlands.
Dabei nehmen wir generell Eintritt: die Künstler sollen bezahlt werden, dazu fallen oft natürlich Reise- und Unterbringungskosten an. Dafür schenken wir gerne Wein gegen eine Spende aus. Und sollte es bei Ihnen einmal nicht passen, dann sprechen Sie uns bitte an. Niemand soll auf Kultur verzichten müssen, weil das Geld nicht reicht.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
P.S.: Bestellen Sie gerne Plätze vor bzw. reservieren sich Karten um sicher zu gehen, dass Sie einen Platz bekommen. Wir behalten uns allerdings vor, diese bei Nichtabholung 10 Minuten vor Beginn der Veranstaltung in den Verkauf zu geben, falls alle anderen Plätze vergeben sind. Bitte haben Sie dafür Verständnis: es kommt nämlich leider immer wieder vor, dass Karten nicht genutzt werden und andere Gäste abgewiesen werden.
Karten per Mail bestellen unter: info@logbuchladen.de
Und dann hält die Zeit an: Tara Selter ist beruflich in Paris, um für das Antiquariat, dass sie mit ihrem Mann führt, Bücher zu ersteigern. Da findet sie sich auf einmal in einer Zeitschleife wieder. Und wird fortan immer wieder denselben Tag erleben, am Abend des 18. November einschlafen, um am morgen des 18. November wieder aufzuwachen. Sie scheint die einzige mit einem Bewußtsein für diese Verwerfung. Für alle anderen, auch ihren Mann, beginnt jeder Morgen neu. Solvej Balles Sprache ist unaufgeregt und beeindruckend präzise. Ihre genaue Erzählung in diesem ersten Buch des Projekts, das auf sieben Teile angelegt ist, entwickelt einen eigentümlichen Sog und das dringende Bedürfnis zu wissen, wie es weitergeht. Auch wenn gar nicht absehbar scheint, dass überhaupt irgendwann etwas weiter geht.
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Peter Urban-Halle, der bisher die ersten drei Bücher des Projekts aus dem Dänischen übersetzt hat, wird Autorin und Projekt vorstellen, aus dem Text lesen und von seiner Arbeit an der Übersetzung des Textes berichten. 1951 in Halle (Saale) geboren, wuchs er in Dortmund auf und studierte Germanistik und Skandinavistik in Berlin und Kopenhagen. Er ist Literaturkritiker und Übersetzer aus dem Dänischen (u.a. Peter Høeg und Janne Teller) und wurde mit mehreren Übersetzerpreisen ausgezeichnet. Er lebt in Berlin. (Foto: © Similitudo)
Kaum hat vor Helgoland eine Übung des niederländischen, deutschen und dänischen Grenzschutzes begonnen, geht bei der Küstenwache ein Notruf ein. Eine Klimaforscherin, die mit einem US-Forschungsschiff auf dem Weg von Grönland nach Kiel war, wird vermisst. Nach vergeblicher Suche der Küstenwache und der Helgoländer Seenotretter führt Xander Rimbach, Ermittler der Bundespolizei See, Verhöre an Bord der RV Anthropocene. Alles deutet darauf hin, dass die Wissenschaftlerin, die seit Jahren an Depressionen litt, willentlich über Bord gegangen ist. Doch als Kommissar Liewe Cupido eine Nachricht der Lotsin erhält, die die Anthropocene auf die Elbe gesteuert hat, kommen Zweifel auf. Und als der Fund eines niederländischen Nordseekutters offenbart, dass die vermisste Frau ein grausames Ende gefunden hat, ist die Dringlichkeit der Ermittlungen nicht mehr zu bestreiten.
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Mathijs Deen, geboren 1962, ist Autor von Romanen, Kolumnen und einem Band mit Kurzgeschichten, der für den renommierten AKO-Literaturpreis nominiert war. 2018 wurde ihm für die literarische Qualität seines Werks der Halewijnpreis verliehen. 2024 erhielt er für Der Taucher, den zweiten Teil seiner beliebten Krimireihe um den »Holländer« Liewe Cupido, den renommierten niederländischen Krimi-Preis De Gouden Strop.
»Behalte für dich, was du gesehen hast, und sprich nicht über Dinge, die du nicht gesehen hast«, besagt ein alevitisches Sprichwort. Als der 29-jährigen Alev klar wird, dass auch ihre Familie, Angehörige der unterdrückten religiösen Minderheit der Aleviten in der Türkei, lange nach diesem Sprichwort gelebt hat, möchte sie das Schweigen brechen – und beginnt zu fragen. Warum migrierte ihr Vater als linksaktivistischer Student in den Siebzigerjahren nach Köln? Was zerschlug das erfolgreiche Textilunternehmen ihres Onkels Cem in Istanbul? Alev, die in Köln wohnt und bisher jeden Sommer beim türkischen Teil ihrer Familie verbracht hat, fragt und sammelt die O-Töne ihrer Verwandten, während sich gleichzeitig die politische Lage in der Türkei nach dem gescheiterten Putschversuch 2016 zuspitzt.Leyla Bektaș wurde 1988 geboren und wuchs in Bremen auf. Sie studierte Romanistik und später am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Heute schreibt sie Prosa und Essayistisches, Kurzgeschichten erschienen in Zeitschriften (u.a. Tippgemeinschaft und poetin) und in der Anthologie »Flexen. Flaneusen schreiben Städte«. »Wie meine Familie das Sprechen lernte« ist ihr erster Roman.
Jedes Jahr im Frühling kommen die Mauersegler zum Brüten nach Europa. Ihr abendliches Jagen über den Dächern, ihre Flugakrobatik und ihre Rufe sind Inbegriff hiesiger Sommer geworden. Von diesen Vögeln kann man nur schwärmen. Sie verbringen ihr ganzes Leben, außer bei der Brut, und damit bis zu 10 Monate im Jahr im Fliegen, wobei sie fressen, trinken, schlafen. Im Sommer steigen sie jeden Abend bis zu 3000 m auf, um ihr Orientierungssystem so auszurichten, dass sie jedes Jahr zu ihrem speziellen Nistplatz in Deutschland zurückfinden. Im Sturzflug sind sie bis zu 200 km/h schnell und, obwohl sie nicht einmal 40 g wiegen, jagen sie täglich mindestens 50 g Nahrung, was mehr als 20.000 Insekten und Spinnen entspricht.
Diese Vögel ließen die Autorin nicht los. Sie stellte sich die Frage, wohin die Segler des Stadtteils, in dem sie lebt, fliegen, wenn sie im Juli oder August wieder aufbrechen? Die Autorin recherchierte, informierte sich und machte sich auf den Weg. Sie besuchte die Forschenden von Segler-Zugrouten, verfolgte die Besenderung eines Vogels und reiste schließlich seiner Route nach: bis auf eine Insel im Indischen Ozean und in eine Küstenkleinstadt in Tansania, wo sie auf vogelkundige Menschen traf. Sie hörte dabei die tradierten Geschichten über die Deutschen, die als Kolonialherrscher in Ostafrika aufgetreten waren, und ging der imperialistischen Historie nach.
In den Fokus geraten dabei aber auch Menschen, die auf ihrer Flucht aus Afrika zu Land ähnliche Routen nehmen wie die Vögel hoch oben.
Imke Müller-Hellmann, geboren 1975, lebt in Bremen. Studium der Dipl.-Religionswissenschaft und der Dipl.-Pädagogik. Sie arbeitet als Integrationsberaterin für Menschen mit Behinderung und als Autorin. 2014 erschien das Buch Verschwunden in Deutschland. Lebensgeschichten von KZ-Opfern. Auf Spurensuche durch Europa, 2017 Leute machen Kleider. Eine Reise durch die globale Textilindustrie. Die Arbeit am Sachbuch Der Zug der Mauersegler wurde vom Senator für Kultur des Landes Bremen gefördert.
Silent Reading ist ein amerikanisches Leseformat, das auch schon in einigen Orten in Europa große Erfolge feiert. Darum gehts: Lesen ist im Allgemeinen etwas, das man im Stillen und allein, bestenfalls zuhause oder woanders, vielleicht zur Überbrückung von Wartezeit macht. So oder so: eine einsame Angelegenheit.Bei einer Silent Reading Party treffen sich Menschen an einem Ort, bringen ihr Buch mit (!), bestellen ein Getränk, schalten ihr Handy aus und lesen … in der Gemeinschaft.
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Wir bieten dafür erneut Raum in unserer Buchhandlung an, denn es liest sich gut in der Umgebung von Büchern. Konkret bedeutet das aber auch, das man sich das eigene Buch mitbringt – egal ob neu, alt, bei uns oder wo anders gekauft. Und das es keine Möglichkeit zum Erwerb eines Buches innerhalb der Lesezeit gibt und auch keine Bücher aus dem Bestand unserer Buchhandlung gelesen werden, nicht gestöbert wird und – das Wichtigste – das nicht gesprochen wird!Warum dann also? Lesen als Gruppenerlebnis – wie ein gemeinsamer Kino-, Theater- oder Ausstellungsbesuch. Dazu eine gute Gelegenheit mit einem neuen Buch anzufangen. Sich Zeit zu nehmen. Nicht von Handy, Social Media, Streamingdiensten, anderen Menschen aus der Familie oder Wohnung abgelenkt werden.
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Einfach in Ruhe Lesen.
Wie in jedem Jahr liest der Bremer Schauspieler und Vorleser Rainer Iwersen aus dem Jahrhundertroman Ulysses von James Joyce, der an einem einzigen Tag spielt: am 16. Juni 1904.
Mitten im Schwarzwald liegt das Hotel »Zum alten Forsthaus«, das seine besten Tage längst hinter sich hat. Nur wenige Gäste verirren sich in das zunehmend verfallende Haus. Umso überraschender, dass sich Daniela, eine schutzbedürftig wirkende Fremde, dauerhaft einquartiert. Lisa, die erwachsene Tochter des Besitzers, nimmt sich ihrer an. Während Daniela aufblüht und sich schnell in die Dorfgemeinschaft eingliedert, wenden sich enge Vertraute von Lisa ab – zuletzt sogar ihr Ehemann. Als schließlich der Herbst Einzug hält, die Tage kälter und die Schatten im grünen Tal immer dunkler werden, beginnt Lisa zu ahnen, dass ihre Welt auseinanderzubrechen droht.
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Kristina Hauff wurde am Niederrhein geboren. Sie arbeitete als Pressereferentin für Fernsehserien von ARD und ZDF und am Theater. Unter ihrem echten Namen Susanne Kliem schreibt sie erfolgreiche Kriminalromane. Für "Unter Wasser Nacht" verbrachte sie längere Zeit im Wendland und recherchierte in Archiven. Kristina Hauff lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Schrei mich bitte nicht so an! versammelt erstmals die besten Karikaturen und Cartoons der mehrfach ausgezeichneten Bremer Cartoonistin Miriam Wurster. Ihr Humor besticht durch Subtilität und intellektuelle Tiefe, und ihre Arbeit paart einen sensiblen Strich mit Texten, die uns nicht die Welt erklären wollen. Das ist stets menschlich mit einem engagierten Blick auf soziale Themen, der sich mitunter tief in gesellschaftliche Wunden bohrt. Nie war sie besser als heute.
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Miriam Wurster wurde 1964 in Hamburg geboren und lebt in Bremen. Sie arbeitet für zahlreiche Magazine und Zeitungen, u.a. Titanic, Spiegel online, Charlie Hebdo, Stern und Süddeutsche Zeitung. 2015 wurde sie mit dem Deutschen Karikaturenpreis in Silber ausgezeichnet, 2018 mit dem Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen und 2020 mit dem Geflügelten Bleistift in Silber.
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In unserem hauseigenen Logbuch-Verlag erschien als 3. Pressendruck 2015 der Band »Gewalt im Alltag« (leider vergriffen) und wurde von den komischen Künsten in Wien als Cartoonbuch des Jahres ausgezeichnet. (Foto: © M. Wurster)
Der 13. Pressendruck des Logbuch-Verlages ist erschienen und wir möchten wieder einen kleinen Release-Abend veranstalten: die Illustratorin Line Hoven, die ganz wunderbare Illustrationen zur Deutschen Erstausgabe des Textes von Kenneth Grahame gemacht hat, wird ebenso da sein wie die Schauspielerin Andrea zum Felde, die aus dem Text lesen wird.